Wie war die Bewerbung für das Juniorstudium?
„Die Bewerbung fiel mir unerwartet leicht, und ich fühlte mich seitens der Universität in allen Vorhaben sehr unterstützt. In meinem Vorstellungsgespräch wurden keine Fähigkeiten überprüft, wie ich zuvor vermutet hatte; stattdessen begegneten mir die Mitarbeiter auf Augenhöhe und überlegten mit mir, welche Lehrveranstaltungen mir am meisten bringen würden bzw. Spaß machen würden.“ (Lucy, Maschinenbau)
Lohnt sich der Aufwand für das Juniorstudium?
„Ich habe einen umfangreichen Eindruck davon bekommen, was es heißt, Mathematik zu studieren. Das hat mir die Entscheidung, auch nach dem Abitur Mathematik studieren zu wollen, enorm erleichtert. Außerdem habe ich durch Studienleistungen, die ich im Juniorstudium erbracht habe, im Studium jetzt einen Puffer. Mein Plan ist, diesen zu nutzen, um in meinem Auslandssemester mehr Zeit zu haben, um auch ein paar außerplanmäßige Veranstaltungen besuchen zu können.“ (Annika, Mathematik )
„Mit dem Juniorstudium konnte ich einen völlig anderen Blick auf die Mathematik werfen, als er in der Schule vermittelt wird, und sehr viel tiefer in die Materie eindringen. Besonders hilfreich war es für mich, die Sprache der Mathematik zu lernen, da dies eine Grundlage der Mathematik ist, aber in der Schule kaum behandelt wird.“ (Marian, Mathematik)
„Die drei Semester waren für mich wie eine Experimentierphase. Da ein Durchfallen in der Klausur keinen Einuss auf das spätere Studium hat, konnte ich ohne viel Druck einen ersten Einblick in das Leben als Student bekommen. Durch die Erfahrung in nicht nur einem, sondern gleich drei Fächern, konnte ich meine Interessen besser erkennen und den für mich richtigen Studiengang auswählen […].“ (Tim, Informatik, Computational Engineering, Physik)
„Aber dieser Aufwand lohnt sich! Was ich aus dieser intensiven Auseinandersetzung mitgenommen habe, sind unglaubliches Fachwissen und vor allem tiefes Verständnis. Dieses habe ich gleichzeitig mit meinen Kommilitonen erlangt, welche allesamt genauso für das Fach brennen. So macht die Masse an Stoff, welche ich erlernen musste (besser passt hier „durfte“), unglaublichen Spaß. Das Fachwissen selbst kann man auch selbst nutzen. Studieren heißt seine Expertise auf ein sehr weites Spektrum ausweiten, und so habe ich diese beispielsweise genutzt, um selbst Forschungsprojekte zu starten oder in Praktika viel mehr praktische Arbeit zu übernehmen, als es ein anderer Praktikant dürfte.“ (Sergey, Physik)
„Alle Veranstaltungen, die ich besucht habe, von Vorlesungen bis zu Lerngruppen, waren interessant, sowohl aus dem Gesichtspunkt der Informationsgewinnung als auch im Hinblick auf die Eindrücke des Studienalltags. Mir hat die Zeit an der Uni vieles beigebracht und sehr viel Spaß gemacht.“ (Lucy, Maschinenbau)
Lernniveau / Zeitlicher Aufwand
„Der Arbeitsaufwand ist nicht zu unterschätzen (ich rede von mindestens 12 Stunden die Woche), deshalb sollte man sehr fleißig und auch ausreichend motiviert sein. Hinzu kommt, dass man aktuell genügend freie Zeit haben sollte.“ (Annika, Mathematik )
„Ich wurde oft gewarnt, dass man den notwendigen Zeitaufwand leicht unterschätzt. Trotzdem lernte ich diese Lektion auf die harte Weise. Jede Woche musste freitags bis 23:55 eine Hausübung abgegeben werden, wobei die Schwierigkeit der gestellten Aufgaben mit der Zeit schnell zunahm. Sich zurücklehnen konnte man nicht, denn man benötigte 50% der möglichen Punkte, um an der Prüfung teilnehmen zu können. Nicht gerade selten passierte es, dass ich statt der eingeplanten Zeit für eine Hausübung gut doppelt so viel, wenn nicht sogar mehr benötigte. Mein Rekord für die Zeit vor der Abgabefrist liegt übrigens bei einer Minute und 54 Sekunden. Ob ich darauf stolz sein kann, weiß ich nicht. […] Eine sehr grobe Einschätzung geben die Credit Points, die man bei einer Veranstaltung verdient. Die Anzahl CP multipliziert mit 30 soll die Anzahl Stunden ergeben, die ein durchschnittlicher Student im Verlaufe des Semesters aufbringen muss. Es lohnt sich abzuschätzen, ob man diese aufbringen kann.“ (Tim, Informatik, Computational Engineering, Physikk)
„Ich möchte zunächst ehrlich sein und warnen, dass die Universität ein ganzes Niveau schwerer als die Schule ist. Gab es Hausaufgaben, hatte ich meistens eine bis zwei Wochen Zeit, diese zu erledigen, und diese Zeit brauchte ich auch. Auf die Vorlesungen bereitete sich nicht nur der/die Professor*in vor, sondern auch ich selbst, indem ich das Skript durcharbeitete. Für die Klausuren lernte ich, anders als in der Schule, nicht einen Tag, sondern einen ganzen Monat vorher.“ (Sergey, Physik)
Einen „Uni-Tag“ durchspielen
„Wer in Betracht zieht, ein Juniorstudium zu machen, dem kann ich sehr empfehlen, einen „Uni-Tag“ für die Entscheidungsfindung im Voraus durchzuspielen. Das heißt, man sucht sich eine Erstsemesterveranstaltung heraus und besucht diese an einem normalen Schultag. Man fährt also nach ein paar Stunden Unterricht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Uni, schaut sich die Vorlesung an und fährt danach wieder zurück zur Schule. Durch diesen Test kann man herausfinden, mit wie viel Zeitaufwand man wirklich rechnen muss.“ (Annika, Mathematik )
Schule und Uni gleichzeitig – (wie) geht das?
„Gleichzeitig sollte man auch nicht die Schule vernachlässigen. Dabei sollte man sich bewusst sein, dass man auch während des Juniorstudiums für die vielen Klausuren in der Schule lernen muss. Darüber hinaus kann es vorkommen, dass die Lehrveranstaltungen des Juniorstudiums möglicherweise vormittags und während der Schulzeiten stattfinden. Der Schulstoff oder die Veranstaltungen des Juniorstudiums müssen dann in der Folge nachgearbeitet werden.“ (Marian, Mathematik)
„Was ich außerdem dringend empfehle, ist frühzeitig mit der Schule und betroffenen Lehrer*innen in Kontakt zu treten und zu kommunizieren, dass man überlegt, ein Juniorstudium zu machen. So werden alle einbezogen, wodurch man wahrscheinlich die größte Unterstützung erhält.“ (Annika, Mathematik )
„Jede Person, die so viel Begeisterung für das Juniorstudium aufbringen kann, dass sie sich in diesem Moment Erfahrungsberichte durchliest, ist meiner Meinung nach für das Programm geeignet. Denn neben einer guten Selbsteinschätzung ist Begeisterung die wichtigste Eigenschaft, die es mitzubringen gilt. Außerdem möchte ich anmerken, dass man kein Genie sein muss, um neben der Schule zu studieren. Ich war 15 Jahre alt, in der E-Phase, mein beigelegtes Zeugnis hatte keinen Einser-Schnitt, und ich habe mich mit etwas Vorbereitung gut in den Themen zurechtgefunden. Es ist alles machbar. Die Studierenden haben für gewöhnlich selbst gerade erst die Schule abgeschlossen, daher starten alle auf einem ähnlichen Niveau, welches ohnehin nach wenigen Vorlesungen überholt ist. Schlussendlich liegt es an der Motivation jedes Einzelnen.“ (Lucy, Maschinenbau)
Wann sollte man vom Juniorstudium vielleicht doch lieber Abstand nehmen?
„Wenn man beispielsweise durch viel Aufwand sehr gute Leistungen in der Schule erbringt, ist das wunderbar, aber ich würde nicht noch zusätzlich ein Juniorstudium empfehlen. Wenn man mit wenig Aufwand problemlos den Schulalltag bestreitet, aber ein sehr zeitintensives Hobby hat oder lieber einen entspannten Alltag hat, würde ich auch eher von einem Juniorstudium abraten.“ (Annika, Mathematik )
„Wann aber solltest du das Juniorstudium nicht anfangen? Das Juniorstudium nimmt Zeit in Anspruch. […] Parallel zur Schule zu studieren wirft somit oft Komplikationen auf. Es ist sehr schwer, die Schulnoten auf dem Niveau, welches man vor dem Juniorstudium hatte, zu halten. Bevor du also anfängst zu studieren überleg dir gut, ob du neben einem solchen Studium noch deinen gewünschten Abiturschnitt erreichen kannst! Wenn du schwankst zwischen deinem gewünschten Schnitt und dem darunter, so ist das Juniorstudium nicht empfehlenswert, da es nur noch mehr Druck aufsetzen würde. Bist du allerdings stabil dabei, steht dir nichts im Wege!“ (Sergey, Physik)
Die ungekürzten Erfahrungsberichte finden Sie in den FAQ
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